Am 21. Oktober 2021 haben die OberbürgermeisterInnen und Bürgermeister der re@di-Städte die Absichtserklärung für die gemeinsam Zusammenarbeit mit dem Ziel „Open Region in Mittelbaden“ unterschrieben. Die Absichtserklärung ist ein Teil des an diesem Tag ebenso veröffentlichten re@di-Strategiepapier Sensorik. Mit dieser vereinbaren die Städte einen Handlungsrahmen für eine gemeinsame und vertiefte Zusammenarbeit bei Sensorik-Projekten. Grundlage dafür soll ein offenes LoRaWAN- Netzwerk (The Things Network) sein, das nicht nur den Stadtverwaltungen und ihren Eigenbetrieben und Stadtwerken, sondern auch der Stadtgesellschaft für die Nutzung zur Verfügung steht. re@di setzt deshalb auch auf Nummer sicher: für alle Daten, die sicher verarbeitet bzw. versendet werden müssen, haben die re@di-Städte Zugriff auf das Hochsicherheitsnetzwerk von The Things Industries und sind mit dieser doppelten Infrastruktur schon jetzt Vorreiterkommunen.
Handlungsfelder für eine gemeinsame Strategie
Es sind neun Handlungsfelder, die die Absichtserklärung umfasst und die die Leitlinien für die Zusammenarbeit einrahmen. Zum Beispiel das Handlungsfeld Digitale Souveranität. Hier verständigen sich die re@di-Kommunen dazu, notwendige (technische) Kompetenzen innerhalb der Verwaltungen aufzubauen und technologisch – wenn möglich – auf eine offene Infrastruktur (Open Source) zu setzen, um z.B. hinsichtlich der Datenverarbeitung so unabhängig wir möglich zu bleiben. Mit dem Bekenntnis zur Civic Science legt re@di Wert darauf, Sensorik-Projekte so weit wie möglich mit der Stadtgesellschaft zu entwickeln (BürgerInnen, Schulen, Unternehmen etc.). Insbesondere die Community vor Ort, fachkundige und engagierte BürgerInnen stellen mit ihrem Wissen und ihrer Begeisterung einen großen Mehrwert dar, den die Städte einbinden. re@di sieht großes Potential in der Sensorik-Technologie, um Daten zu erheben und Dienstleistungen zu schaffen, die für die Menschen Mehrwert haben. Dieser soll nicht nur regional geschaffen, sondern auch regional gehalten werden: re@di erschließt die Potenziale deshalb im Konzern Kommune, das heißt, mit den Eigenbetrieben und Stadtwerken vor Ort als Partner und Dienstleister.
re@di-Städte sind Pioniere in der Sensorik-Anwendung
Die re@di-Städte setzen nicht erst seit dem Plenum Sensorik-Projekte um. Bereits seit mehr als einem Jahr werden eine Vielzahl an Projekten in den Städten umgesetzt, einige davon werden im Strategiepapier beschrieben. Die Stadt Baden-Baden experimentiert beispielsweise mit Feuchtigkeitssensoren und will ein Bodenprofil über die Parkanlagen in ihrem Geoinformationssystem aufbauen. In der Stadt Ettlingen werden die Wasserstände überwacht. Bei Hochwasser im hiesigen Fluss oder bei Überflutung von Unterführungen wird rechtzeitig Alarm geschlagen. Die Ettlinger Stadtverwaltung veröffentlicht auf ihrer Webseite viele Daten, die mittels der Sensorik erhoben werden. Und in der Stadt Rastatt geht man im Museum neue Wege. Seltene und empfindliche Exponate wurden umständlich händisch überwacht. Dank dem Einsatz von Indoor Raum Sensoren werden die Vitrinen nun ständig fernüberwacht. Bei Schwankungen der Temperatur- oder Feuchtigkeitswerte wird per Email alarmiert. Weitere Beispiele sind im Strategiepapier aufgeführt.