Die Geschichte von re@di

Immer wieder stellt sich heraus, dass schon jemand etwas über das interkommunale Netzwerk re@di, regional.digital, gehört hat. Aber was genau da passiert, das ist oft nicht so klar. Nachdem wir bereits angefangen haben, in Blog-Artikeln einige Akteure auf unserer Webseite vorzustellen, bringen wir euch hier einen Überblick über die Geschichte von re@di und wie wir in unserem Netzwerk zusammenarbeiten. Es war einmal…

Wie alles begann
re@di  – regional.digital ist ein interkommunales Netzwerk der acht Großen Kreisstädte Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Rastatt, Rheinstetten und Stutensee sowie dem Stadtkreis Baden-Baden. Die Initiative für den Verbund ging im Frühjahr 2019 von der Stadt Ettlingen aus, als Oberbürgermeister Johannes Arnold sowie der Hauptamtsleiter und Digitalisierungsbeauftrage Andreas Kraut die anderen Städte zu einem Austausch im Rahmen des kommunalen und digitalen Wandels einluden. Die Resonanz der Städte war bemerkenswert positiv, ein gemeinsamer Wille erkannt und so kam es schnell zu einer Übereinkunft aus der partizipativ die bis heute zugrunde liegende Willensbekundung erarbeitet wurde. Seitdem hat sich ein beachtliches Netzwerk und regionaler Digitalisierungs-Hotspot entwickelt.  

Foto-Auftaktveranstaltung-Städtenetzwerk
Das erste re@di-Treffen am 21. Februar 2019 in Ettlingen.

Wie wir organisiert sind
Es sind drei Ebenen, auf die re@di aufgestellt ist: Das Plenum, die Fachgruppe und die Projektgruppen. Einmal im Jahr trifft sich der Verbund zum Plenum, um den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern zu berichten und gemeinsam auf die Entwicklung des vergangenen Jahres zu schauen, aber genauso einen Blick in das kommende Jahr zu werfen. In der Fachgruppe, in der alle Städte mit den Digitalisierungsbeauftragten bzw. -teams vertreten sind, findet die strategische Steuerung des Netzwerks sowie der Austausch über alle Bereiche statt. Die inhaltlich-fachliche Arbeit wird in den mittlerweile mehr als zwölf Projektgruppen vorangetrieben, die sich auf verschiedene Themen fokussieren und in der alle KollegInnen aus den Verwaltungen mitarbeiten können. Zu den Themen in den Projektgruppen gehören zum Beispiel: eAkte, eRechnung, Online-Bürgerservice, Intranet, Projektmanagement etc. Teils handelt es sich um Austauschgruppen, in denen die Städte den Wissens- und Erfahrungstransfer leisten, teils steht die Umsetzung von Projekten im Mittelpunkt, zum Beispiel in den Gruppen Engagementplattform oder Sensorik. Die Projektgruppen agieren sehr selbstorganisiert, wobei die ModeratorInnen, die sich aus den Verwaltungen freiwillig melden, eine tragende Rolle spielen. Um den Austausch über die Projektgruppen hinweg und auch die Qualität in den Arbeitsgruppen zu sichern, finden regelmäßig ModeratorInnen-Treffen statt.

Seit der ersten Stunde hat sich re@di entschieden, die Koordination und Moderation der Zusammenarbeit unabhängig und fachlich durch eine externe Agentur leisten zu lassen.

Das re@di-Organigramm

Was unsere Ziele und Projekte sind

Unser wichtigster Anspruch ist es, den digitalen Wandel in der Verwaltung und allen voran natürlich in unseren Städten gemeinsam sowie arbeitsteilig voran zu bringen. Besonders freuen wir uns dabei über Projekte, in denen wir möglichst handlungsfähig sind. Dazu zählt beispielsweise unser Leuchturmprojekt Engagementplattform, das im Rahmen des Förderprogramms „future communities“ durch das Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg gefördert wurde, und in dem drei re@di-Städte Baden-Baden, Bretten und Ettlingen einen Onlineplattform für die Vereine und das Ehrenamt in ihren Städten aufgebaut haben. Ein anderes schönes Beispiel ist unsere online-kollaborative Plattform readi.ONE (s.u.), die wir aus eigener Kraft und mit eigenen Bordmitteln entwickelt und aufgebaut haben. Aus einem Baustein, dem Jitsi Admin (einem Tool zur Planung von Jitsi-Videokonferenzen), gibt es den Spin-off des Open-Event-Managers, einem Eventmanagement-Tool powered by re@di. Ebenso spannend sind die Entwicklungen im Bereich Sensorik, wo wir auf Grundlage unseres partizipativ erstellten Strategiepapiers Sensorik, die Open Region Mittelbaden anstreben. In den re@di-Städten sind derweil mehrere hundert Sensoren ausgerollt – die Daten werden über ein TTN-Netzwerk transportiert. Als erstes kommunales Netzwerk haben wir einen Vertrag mit TTI geschlossen, um so auch ein geschlossenes Netzwerk für sichere Daten zur Verfügung stehen zu haben.

Unser re@di-Spirit
Stolz sind wir auf den “re@di-Spirit”. Von Anfang an war klar, dass der digitale Wandel nicht nur eine technologische, sondern ganz stark auch eine kulturelle Herausforderung ist. Das Netzwerk lebt deshalb insbesondere von einem inspirierendem und kollegialen Umgang miteinander, einer (innovations)offenen, neugierigen und mutigen Geisteshaltung und nicht zuletzt: der gemeinsamen Freude und dem Spaß. Legendär ist die “flippige Minute”, mit der auch kleine Erfolge zusammen “gefeiert” werden. Bemerkenswert ist der hierarchieübergreifende Spirit: von der obersten Führungsebene bis zur SachbearbeiterIn sind alle vollwertige re@di-TeilnehmerInnen (inkl. “Du”-Kultur). Durch diese neu entstehenden Netzwerke werden die bestehenden Strukturen ergänzt und bereichert, indem Informationen beispielsweise schneller fließen. Bei re@di bringt sich jeder mit seinen Themen und mit seinen Möglichkeiten ein.

Grundlage für unser gemeinsame Handeln und die Organisation bei re@di ist die bereits erwähnte 
Willensbekundung, die in der ersten Fachgruppensitzung in einem partizipativen Prozess erarbeitet wurde. Und gerade dieses gemeinsame Erarbeiten ist vielleicht bis heute ein gewichtiger Grund, dass diese nicht nur allgemein akzeptiert, sondern vor allem auch gelebt wird.

Das re@di-Familienfoto mit OberbürgermeisterInnen auf dem Plenum 2023

InnovatorInnen – das Netzwerk im Netzwerk
In der Fach- sowie den Projektgruppen sind insgesamt rund 90 TeilnehmerInnen aus allen Verwaltungen aktiv. Das ist schon ein beachtliche Reichweite, die re@di auch in den einzelnen Verwaltungen erzielt. Hinzu kommt aber noch eine weitere Besonderheit: In vier der neun Städten gibt es bereits ein InnovatorInnen-Team (Bühl, Bretten, Rastatt und Ettlingen), in Bruchsal startet ein solches Programm im Mai 2022. Grundlage ist das DigitallotsInnen-Konzept, das zu einem eigens konzipiertes und erweiterten InnovatorInnen-Konzept entwickelt wurde (mehr als zehn DigitallotsInnen mit Teamleitung und einem eigens zugeschnittenen Entwicklungsprogramm inhouse). Die InnovatorInnen wirken nicht nur als hausinterne MultiplikatorInnen, sondern über die Vernetzung auf re@di-Ebene auch interkommunal. Und sie sind ein ganz wichtiger Teil des Austausches, der Zusammenarbeit und der Kulturentwicklung.

re@di.ONE – Technik durch Spirit
Eine weitere innovative und für einen Städteverbund einzigartiges Projekt ist re@di.ONE, die Open-Source-basierte Online-Plattform, für die online-kollaborative Zusammenarbeit. Das waren unsere Power-Tech-Ranger (IT-MitarbeiterInnen aus den re@di-Städten), die die Plattform in eigener Initative und (ohne Übertreibung) teils in Nacht-und-Nebelaktionen entwickelt und programmiert haben. Zu den Kernbestandteilen von re@di.ONE zählen u.a. die Nextcloud (als DMS), das re@di-Videokonferenzsystem (Jitsi-basiert) und das re@di-Forum (als Informations- und Wissensspeicher; Discours-basiert). Um die Nutzung so einfach wie möglich zu gestalten, wurde re@di.ONE mit einem Single-Sign-On-Zugang entwickelt – jede MitarbeiterIn einer re@di-Stadt kann sich dort innerhalb weniger Minuten registrieren und die re@di-Services nutzen. Schaut für mehr Infos zu readi.ONE auch gerne in unseren Blog-Artikel

readiONE
Die Architektur von readi.ONE, unserer online-kollaborativen Plattform.