re@di – regional.digital wird immer bekannter und das freut uns sehr. Mit einer kleinen Serie wollen wir euch Menschen vorstellen, die bei uns mitwirken. re@di ist ein interkommunales Netzwerk, ein freiwilliger Verbund. Das heißt, alle, die sich einbringen, tun dies freiwillig und zusätzlich zu ihren Jobs, die sie in ihren eigenen Verwaltungen haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit – gerade in unruhigen Zeiten, in denen die Herausforderungen nicht kleiner werden. Und trotz aller Widrigkeiten und Umstände lebt re@di von dem großartigen Engagement der über 90 TeilnehmerInnen, die sich in der Fachgruppe und den über zehn Projektgruppen einbringen. Und das ist nur eine von vielen “Zutaten”, die unsere interkommunale Zusammenarbeit leben lassen.
Heute stellen wir Wolfgang Müller vor. Er ist seit 2010 Fachbereichsleiter „Bürger, Steuerung und Innere Verwaltung“ und Leiter des Hauptamtes der Stadt Bruchsal. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören die Abteilung Informationstechnologie und neu auch der Digitalisierungsbeauftagte der Stadt. Mit 60 Lebens- und mehr als 40 Dienstjahren in einer kleinen, mittleren und großen Kommune kann er auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und kennt die Wege und Hürden in Verwaltungen. In seiner Freizeit ist er ehrenamtlich aktiv, vorrangig mit der ganzen Familie beim Deutschen Roten Kreuz.
Wie beschreibst Du re@di in einem Satz?
re@di ist ein Beispiel, wie abseits tradierter Arbeitsweisen und Hierarchien von öffentlichen Verwaltungen gemeinsame Anforderungen und Probleme -über den Tellerrand des eigenen Gemarkungsgebietes hinweg- gemeinsam angenommen und möglichst einer zweckorientierten Lösung zugeführt werden.
Was sind deine Highlights in der Zusammenarbeit bei re@di?
re@di begann bereits mit einem Highlight, in dem aus dem Stand gelungen ist, alle größeren Städte der Region von der Zusammenarbeit in der Digitalisierung zu überzeugen. Hier gilt der Dank der Stadt Ettlingen als Initiatorin, aber auch allen beteiligten Städten, die sofort bereit waren, sich auf dieses Experiment einzulassen. Highlights sind auch die unterschiedlichen Menschen, die sich alle on top zu ihrer Arbeit in den Städten für die Zusammenarbeit einsetzen. Gerade in der Coronapandemie hat sich gezeigt, dass man im Stande ist, digitale Lösungen schnell und rechtskonform zur Verfügung zu stellen, wie z. B. die gemeinsame Videoplattform und das Termin- und Veranstaltungsmodul. Unsere schnelle Eingreiftruppe, die „Power-Tech-Ranger“ hat sich hier verdient gemacht. Wichtig sind für mich auch die kleinen Highlights eines schnellen Austauschs bei den kleinen Problemen des Alltags.
Wo siehst du Herausforderungen, die noch zu nehmen sind?
Eine Herausforderung ist der Erfolg, der durch re@di ausgelöst wurde. Immer mehr Bereiche in den beteiligten Städten und die Mitarbeitenden erkennen den Mehrwert der Zusammenarbeit und stoßen neue Themen und Projektgruppen an, auch außerhalb der Digitalisierung. Diese zu koordinieren und zu steuern ohne sich dabei zu verzetteln, ist eine der schwierigen Aufgaben bei meist zu geringen Ressourcen. Eine große Hilfe und Antriebsmotor ist dabei das hohe Engagement von Carlo Schöll von der begleitenden Agentur bächle & spree.
Wo siehst du re@di in fünf Jahren?
In fünf Jahren werde ich re@di voraussichtlich aus dem Ruhestand betrachten. Ich bin aber der Überzeugung, dass die Idee der interkommunalen Zusammenarbeit und deren Mehrwert immer wieder die Kolleginnen und Kollegen motiviert, in dieser Gemeinschaft für ihre Aufgabe in den Städten zu arbeiten. Gemeinsam ist man einfach stärker und es macht mehr Spaß. re@di wird in fünf Jahren weiter eine wichtige Basis für die mittelbadischen Großen Kreisstädte und den Stadtkreis Baden-Baden sein und bleiben. Und ich glaube, ich werde re@di vermissen.