Einige re@di-Städte spielen bereits mit den Gedanken, sich nicht nur für KI zu interessieren, sondern konkret KI-Werkzeuge zu beschaffen und das Potenzial in der Verwaltung auszuschöpfen. Höchste Zeit sich also mal den Praxiseinsatz von KI näher anzuschauen. Und so war eine re@di-Exkursion zu Gast in der Stadt Heidelberg, wo schon seit 2022 mit KI experimentiert wird. Vielen Dank an Manfred Leutz, Amtsleiter für Digitales und Informationsverarbeitung, und Dr. Philipp Lechleiter, Abteilungsleiter Digitale Stadt, für den spannenden Einblick und die hoffnungsspendende Diskussion.
Die Stadt Heidelberg hat schon lange vor dem KI-Boom mit dem vielleicht bekanntesten KI-StartUp Aleph Alpha zusammen ein KI-Pilotprojekt gestartet: Lumi – der Bürgerassistent. Vieles an Erfahrung und Know-How ist da vergleichbar zu einem weiteren sehr inspirierenden KI-Projekt mit Aleph Alpha, aber auf Landesebene, das die baden-württembergische Landesregierung kürzlich vorgestellt hat: F13.
Lumi beantwortet BürgerInnenanfragen rund um die Verwaltung der Stadt Heidelberg. Die Daten, mit denen Lumi trainiert wird aus der Webseite gezogen. Noch ist die Trefferquote nicht vergleichbar gut wir bei Hardi – Hardi ist der Chatbot der Stadt Heidelberg mit dem Lumi in direkter „Konkurrenz“ steht. Was übrigens sehr spannende Vergleiche ermöglicht. Aber die ersten Tests sind recht vielversprechend.
Mit F13 geht die Landesregierung Baden-Württemberg ähnliche Wege zusammen mit Aleph Alpha, wenngleich es sich bei diesem Angebot um eine verwaltungsinternen Service, eine Text-Assistenz, handelt. So sollen Verwaltungsmitarbeitende künftig in der Edition von Zusammenfassungen, Vermerken, Recherchen oder der Fließtextgenerierung unterstützt.
Fazit des Ausfluges: Das ist KI aller Voraussicht nicht nur ein Trend ist, ist offenkundig. Spannend wird sein, ob es in Deutschland gelingt mit Aleph Alpha einen wettbewerbstaugliches Angebot aufzubauen. Für die Verwaltung wäre das ein Segen und re@di wäre auf jeden Fall dabei. Spannend wird auch sein, welche konkreten Produkte sich aus dem aktuellen Trend entwickeln (s. Microsoft und OpenAI) und ob und wie die Verwaltung davon zehren kann. Lumi zeigt enorme Potenziale, wenngleich es viel Entwicklungsarbeit ist und ein „klassischer“ Chatbot aktuell noch mehr Treffsicherheit liefert. Klarer Vorteil: KI versteht natürliche Sprache und ist flexibler in “Datenhandling”. Es steht und fällt Vieles (wenn nicht alles) mit der Datenqualität und -struktur – und aus Sicht der Verwaltung auch mit der Anbindung an (medienbruchfreie) Bürgerdienstleistungen, Anbindung an Fachverfahren etc. Aus den Erfahrungen mit Lumi sehen die Heidelberger große Chancen für andere KI-gestützte Anwendungen wie F13.
Weiterführende Links:
- Mehr Informationen zu Lumi: https://www.heidelberg.de/Digitale-Stadt/startseite/projekte/ki-buergerassistenz+lumi.html
- Mehr Informationen zu F13: https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/meldung/pid/kuenstliche-intelligenz-in-der-verwaltung