Im Frühsommer 2020 begann eine Erfolgsgeschichte in der re@di-Stadt Bühl. Der Evergreen-Sketch von Digi-Hallervorden “Palim!Palim!” erlebte eine Come-Back – und zwar als Open-Source-Variante. Genauer: als kostenfreies Videokonferenzangebot für die BühlerInnen, basierend auf Jitsi Meet. Zwei Lockdowns später gibt es das Jitsi-Angebot in sechs weiteren re@di-Städten: Brusl babbld, @lingen verbindet, Rastatt schnatzt, Milchl@dle4.0 (Stutensee), Peter ruft Paul (Bretten) und 1-2-3 re@di. Zudem haben sich bereits vier weitere Städte über re@di hinaus in das interkommunale Angebot eingeklinkt. Und die Resonanz ist überwältigend. Täglich treffen sich gleichzeitig bis zu 800 Gäste verteilt auf über 150 Videokonferenzen, um miteinander zu reden, babbeln oder schnatzen. Das Angebot wird von Schulen, Vereinen, Unternehmen und von BürgerInnen eifrig genutzt.
Alleine im Februar kamen dabei insgesamt 30.000 GByte Traffic zusammen, die durch den Äther flossen.
Dabei ist das Projekt mit den Monaten kontinuierlich gewachsen. Was zunächst als kleines Projekt an der Musikschule der Stadt Bühl angefangen hat, entwickelte sich zwei Fernseherbeiträge und unzählige Presseerwähnungen später zu einem großen interkommunalen Open-Source-Projekt, das seinesgleichen sucht.
Das Projekt ist eine Herausforderung geworden, die eine Stadt alleine nicht mehr stemmen kann. Deshalb wird die gesamte Jitsi-Infrastruktur mittlerweile von den Power-Tech-Rangern übernommen (ja, die nennen wir wirklich so). Das ist ein interkommunales Team aus IT-ExpertInnen der re@di-Städte. Sie organisieren die Jitsi-Angebote und entwickeln diese auch weiter. So bieten die Videokonferenzen jetzt auch die Warteraum-Funktion an. Und Gemeinsam mit dem Softwareentwickler H2 Invent wurde der Jitsi Admin implementiert, sodass Jitsi-Konferenzen nun auch terminiert und geplant werden können.
Dabei wurden verschiedene Features von den beteiligten Stadtverwaltungen in Auftrag gegeben, deren Implementierung gleichzeitig in den öffentlich zugänglichen Quellcode zurückflossen. Öffentliches Geld wird also zu öffentlichem Code, der jederzeit frei eingesehen, kopiert und weiterentwickelt werden kann.
Das Jitsi-Angebot ist so nicht nur ein Erfolg für die Städte, sondern insbesondere auch für re@di geworden. Wir leben damit unser gemeinsames Ziel der Willensbekundung, Wissen und Expertise zu teilen. Und das macht uns ein bisschen stolz. ?